IIHF - Bulletin No. 2


Herausgegeben vom Deutschen Eishockey-Bund im November 2000

Verfahrensweise bei Einwürfen

Der Internationale Verband hat neue Richtlinien zur Ausführung von Einwürfen (Face-Off) herausgegeben. Die Maßgabe ist dadurch einen besseren Spielfluss zu erreichen und unnötige Verzögerungen zu unterbinden.

Der Deutsche Eishockey-Bund weist alle Schiedsrichter-Beobachter-DEL-DEB-LEV-Trainer und Vereine darauf hin, dass diese Regelauslegung zum 1. Dezember 2000 in Kraft tritt und von den Schiedsrichtern durchgesetzt werden muss.

Richtlinien

1.) Spielerwechsel

Nach einem Spielunterbruch (Wechselsituation) muss die Gastmannschaft unverzüglich die korrekte Anzahl von Spielern auf das Eis bringen. Es darf dann kein weiterer Wechsel der Spieler mehr vorgenommen werden, bis das Spiel wieder aufgenommen worden ist.

Danach kann die Heimmannschaft den Wechsel vornehmen. Es darf aber auch hier zu keiner Verzögerung kommen.

Sollte trotzdem eine Mannschaft den Wechsel verzögern, muss der (HSR) Schiedsrichter dies sofort unterbinden. Er darf einen weiteren Spielerwechsel nicht mehr zulassen.

Vorgehensweise Nach einem Unterbruch nimmt der (HSR) Schiedsrichter sofort seine neue Position für das Anspiel ein.
Der (HSR) Schiedsrichter gewährt dem Gästeteam 5 Sekunden , um einen Spielerwechsel durchführen zu können.
Nach Ablauf der 5 Sekunden hebt der (HSR) Schiedsrichter seinen Arm . Danach ist der Gastmannschaft kein Wechsel mehr gestattet.
Mit dem erhobenen Arm gewährt der (HSR) Schiedsrichter jetzt der Heimmannschaft ebenfalls 5 Sekunden um einen Spielerwechsel vorzunehmen.
Es liegt in der Verantwortung der Heimmannschaft, dass dieser Wechsel unmittelbar nach dem Spielerwechsel der Gastmannschaft vollzogen wird.
Nach den 5 Sekunden senkt der (HSR) Schiedsrichter seinen Arm, und signalisiert damit beiden Mannschaften, dass der Spielerwechsel zeitlich beendet ist.
Dies bedeuted, dass nach 10 Sekunden ab Spielunterbruch alle Spielerwechsel durchgeführt sein müssen, damit der Linienrichter das Anspiel durchführen kann.

2.) Ausführen des Einwurfes (LSR)

Nach jedem Unterbruch fährt der Linienrichter der das Anspiel übernimmt, auf seine Position des Anspielpunktes.
Sobald der (HSR) Schiedsrichter seinen Arm herunter genommen hat, sind alle Wechsel vollzogen worden, und der Linienrichter signalisiert mit einem Pfiff, dass das Anspiel durchgeführt wird.
Dieser Pfiff signalisiert den Spielern beider Mannschaften, dass das Anspiel innerhalb von 5 Sekunden ausgeführt sei muss.
Nach Ablauf der 5 Sekunden (oder eher wenn alle Spieler bereit sind) wirft der Linienrichter den Puck ein.
Der Linienrichter ist nicht verpflichtet auf den “Centerspieler” zu warten um das Anspiel auszuführen. Er kann den Puck auch dann einwerfen, wenn nur ein “Centerspieler” zum Bully bereit steht.

3.) Austausch des “Centerspielers”

Durch schnelle aber korrekte Einwürfe soll das verzögernde Auswechseln von Spielern beim Anspiel vermieden werden.
Wenn Spieler ihre vorgeschriebene Position zum Anspiel nicht sofort einnehmen, müssen diese entweder ausgetauscht werden, oder der Puck wird vom Linienrichter eingeworfen, ohne dass sie sich auf ihrer Position befinden.
Ein Spieler der vom Anspiel weg geschickt wurde, muss sofort durch einen Mitspieler ersetzt werden. Bei einer Verzögerung haben die Linienrichter die Berechtigung den Puck einzuwerfen, selbst wenn nur ein Spieler am Anspiel steht.
Wenn ein Spieler vom Anspiel weggeschickt wurde, wechselt der (HSR) Schiedsrichter nicht mehr seine Position.
Wenn ein zweiter Spieler des gleichen Teams vom Anspiel weg geschickt wird, muss der (HSR) Schiedsrichter eine kleine Strafe gegen diesen Verursacher aussprechen.

Zu Absatz 3: Centerspieler
Es liegt in der Verantwortung des HSR-Referees, den zweiten Spieler desselben Teams während des Anspiels wegzuschicken. Hierzu gibt es keine Änderung gegenüber den vorhergehenden Richtlinien, bei welchen nur der HSR-Referee den zweiten Spieler wegschicken darf.

4.) Mitspieler die nicht ihre korrekte Position einnehmen.
Wenn die Außenspieler beim Einwurf nicht in der vorgegebenen Zeit ihre korrekte Position am Anspielkreis einnehmen, muss der (HSR) Schiedsrichter eine Verwarnung gegen den sich verfehlenden Spieler aussprechen.
Eine solche Verwarnung muss verbal oder durch Handzeichen auch dem Trainer der sich verfehlenden Mannschaft vermittelt werden.
Bei jeder Wiederholung (des gleichen Teams) einer solchen Spielverzögerung muss gegen die sich verfehlende Mannschaft eine Bankstrafe ausgesprochen werden.

Zu Absatz 4: Außenspieler

Die Warnung an den Spieler und an den Trainer wird während des gesamten Spiels nur einmal erteilt.
Nach einer weiteren Verzögerung desselben Teams zu jeder Zeit während des Spiels, muss eine “Kleine Bankstrafe “erteilt werden.

5.) Die Verantwortung des (HSR) Schiedsrichters

Bei allen Anspielen, bei denen der (HSR) Schiedsrichter einen Spieler beobachtet, der sichtliche Problem mit seiner Ausrüstung hat, (z.B. wenn Torhüter seine Gesichtsmaske oder einen Teil seiner Ausrüstung in Ordnung bringen muss) und der LSR will bereits den Einwurf ausführen, muss er das Spiel unterbrechen.
Auch bei einem solchen Unterbruch wechselt der (HSR) Schiedsrichter seine Position nicht auf dem Eis.

Bernd Schnieder DEB-Regelreferent

Klaus Stöger DEB-SR-Obmann


Verfahrensweise bei Einwürfen im 2 Mann System

Die Zeichengebung beim Wechsel wird wie bisher von demjenigen SR vorgenommen, der den Einwurf nicht ausübt. Nachdem dieser den Arm herunter genommen hat, signalisiert der andere SR, welcher den Einwurf durchführen wird, mit einem Pfiff den Beginn, das das Anspiel innerhalb von 5 Sekunden ausgeführt sein muss.

Es ist unbedingt erforderlich, unmittelbar vor dem Einwurf nochmals Blickkontakt mit seinem Partner aufzunehmen. Der Einwurf kann erst erfolgen, wenn dieser durch seine Haltung zeigt, das ein korrekter Einwurf möglich ist.

Den Mannschaften muss der zeitliche Rahmen, der sich aus den Regelungen ergibt, vollständig zu Verfügung stehen, um sich Ordnungsgemäß aufzustellen. Das Bedeutet, das der Arm erst nach 5 Sekunden erhoben und ebenfalls erst nach 5 Sekunden wieder gesenkt werden darf. Eine Verkürzung ist allenfalls möglich, wenn bei beiden Mannschaften eine Wechselabsicht nicht erkennbar ist.

Der Einwurf kann in jedem Fall erst erfolgen, wenn beide Mannschaften die korrekte Anzahl an Spielern auf dem Eis haben. Sollte hieraus eine Verzögerung entstehen, weil eine Mannschaft zu langsam wechselt so ist hier eine Verwarnung auszusprechen, und im Wiederholungsfall muss eine kleine Bankstrafe ausgesprochen werden.

Der SR, der das Anspiel übernommen hat kann einen Spieler vom Anspiel wegschicken wenn dieser seine Position nicht sofort einnimmt. Dieser Spieler muss durch einen Mitspieler sofort ersetzt werden. Wenn ein zweiter Spieler vom Anspiel weggeschickt wurde, so muss der SR eine kleine Strafe gegen diesen Verursacher aussprechen.

Die Überwachung der Außenspieler übernimmt der SR an der blauen Linie. Dieser verwarnt auch die Spieler wenn sie nicht in der vorgegebenen Zeit ihre korrekte Position einnehmen. Er gibt die Verwarnung auch an das Team (Trainer) verbal weiter. Bei jeder Wiederholung einer solchen Spielverzögerung desselben Teams zu jeder Zeit während des Spiels, muss eine kleine Bankstrafe ausgesprochen werden.

Bernd Schnieder DEB-Regelreferent

Klaus Stöger DEB-SR-Obman
(Quelle:Eissport Verband NRW e.V.)


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